10 May 2016

DIE SACHE MIT DEN OUTFITPOSTS

IMG_5079BCed, the curly head, thecurlyhead, blog, amelie, outfit, outfitpost IMG_5162ed, the curly head, thecurlyhead, blog, amelie, outfit, outfitpost IMG_5101B2ed, the curly head, thecurlyhead, blog, amelie, outfit, outfitpostshirt: zalando (similar) | jeans: topshop (similar) | shoes: vans | coat: promod (old)

Ich mag Mode. Ich lese fast so viele Mode- wie Fotoblogs, klicke mich nur zu gern durch neue Lookbooks und könnte stundenlang nichts anderes tun, als in einem Café zu sitzen und die vorbeigehenden Menschen zu beobachten. Kurz: Mode macht mir furchtbar Spaß. Und trotzdem habe ich ein Problem mit ihr: Ihre Schnelllebigkeit. 
 
Schreibt man einen Modeblog, erwarten die Leser mehrmals die Woche neue Outfitposts. Und viele neue Outfitposts bedeuten viele neue Outfits. Doch genau hier liegt das Problem: Denn irgendwann habe ich aufgehört, ständig neue Klamotten zu kaufen.
 
Vor ein paar Jahren war ich oft mehrmals im Monat shoppen. Das meiste war zwar hübsch anzusehen, aber häufig weder bequem noch sonderlich praktisch. So kam es, dass sich der Klamottenberg in meinem Schrank immer höher türmte, ich aber trotzdem immer in den drei gleichen Pullis herumgelaufen bin. Es war ein schleichender Prozess, bis ich kapiert habe: Auch ohne ständiges Einkaufen gehen kann ich mich so kleiden, wie ich möchte.

Inzwischen bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich es einfach nicht einsehe, warum ich mir dauernd irgendwelche (billigen) Hängerchen anschaffen soll, nur um Up-to-Date zu sein. Und ich möchte dem Druck nicht nachgeben, mir nur für einen perfekt kuratierten Instagram-Feed ständig neue Boho-Kleider und Spitzen-BHs zu kaufen. Das ganze Zeug braucht kein Mensch.

Mittlerweile lautet meine Devise beim Klamottenkauf: KEIN Polyester. Und wenn du dich beim ersten Mal anprobieren nicht sofort wohlfühlst, dann bleibt das Teil im Laden – oder im Karton. Mit diesem Entschluss fahre ich schon seit einiger Zeit recht gut. Genügend Klamotten habe ich trotzdem noch, allerdings nur die, die ich heiß und innig liebe (natürlich gibt es immer noch Fehlkäufe, aber die Wahrscheinlichkeit für einen hat ziemlich abgenommen). 
 
Gleichsam ist es meine Methode, mich nicht völlig in den heutigen Konsum-Strudel hineinziehen zu lassen. Die Klamotten, die ich kaufe, sind zwar nicht Fair-Fashion, dafür suche ich die Teile sehr bewusst aus und trage sie oft mehrere Jahre. Ich bin für mehr Kontinuität im Kleiderschrank. Denn shoppen kann großen Spaß machen, aber für dieses hirnlose Besitztümer anhäufen und dann genauso schnell wieder aussortieren, aus lauter Angst, dass man den Anschluss an irgendwelche diktierten Fashion-Trends verliert, dafür habe ich einfach kein Verständnis.

Mode nimmt also nicht deshalb einen eher kleinen Teil auf diesem Blog ein, weil sie mich nicht interessiert, sondern schlichtweg, weil ich mich nicht jeden Monat von Kopf bis Fuß neu einkleide. 
 
Genau deshalb gibt es heute einen Outfitpost, der kein richtiger ist. Denn dieses Outfit habt ihr nahezu identisch schon einmal, nämlich hier, gesehen. Anders sind nur die Accessoires und der Mantel (den kennt ihr aber auch schon). Mögen tue ich die Klamotten immer noch, genau wie die Fotos - auch wenn sie angesichts der sommerlichen Temperaturen draußen vielleicht ein wenig fehl am Platz wirken  - und fände es schade, wenn sie auf meiner Festplatte verstauben.
 
Worum geht’s mir also: Mode ist ein wunderbares Instrument unseres persönlichen Ausdrucks und etwas, das ich nicht missen möchte. Aber ein Kleidungsstück hat eben nicht dann ausgedient, wenn es einmal im Internet präsentiert worden ist, sondern dann, wenn es nach vielen malen Tragen seine eigene Geschichte erzählt.  

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Und damit wünsche ich euch eine fantastische Woche, wir lesen uns!

16 comments :

  1. wunderbarer, schön geschriebener Text (wünschte, ich könnte so gut schreiben) und tolle Aussage! Dazu sind die Bilder auch noch sehr hübsch!

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  2. Deine Einstellung finde ich super :-)
    Ich ertappe ich selbst immer wieder dabei, dass ich denke, ich bräuchte dringend neue Sachen...dabei ist mein Kleiderschrank ja voll! Wenn ich viel auf Blogs und co unterwegs bin, scheint es mir fast normal, ständig neue Sachen zu brauchen, was natürlich nicht ganz richtig ist.
    In der letzten Zeit versuche ich aber auch, mir vor einem Kauf noch mal genau zu überlegen, ob ich etwas wirklich brauche und lasse auch lieber noch einmal ein paar Tage vergehen :-)
    Liebe Grüße, Mara

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    1. ja stimmt, ich lasse ein teil, das mir gefällt, auch fast immer erstmal noch eine nacht im laden. so hab ich schon einige fehlkäufe vermieden. im laden meint man ja doch schnell 'ich muss das haben, sonst werde ich nicht glücklich' und wenn man dann am nächsten tag drüber nachdenkt, ist es meistens gar nicht mehr so toll.. und wenn mans doch nicht vergessen kann, dann ist es auch meistens das richtige :)

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  3. Servus, grüazi und hallo Amelie, du Sonnenschein!
    Von deiner Polyester-Devise bin auch ich vollstens überzeugt! Weiter so!
    Viele Grüße und ein Nasensmiley ;-)
    dein H.

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    1. liebster h., das ist ja eine seltene freude, womit hab ich denn einen kommentar von dir verdient? ;-) nasensmiley zurück und ich freu mich schon sehr auf juni!

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  4. geht mir ganz genau so! wunderbarer post.

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  5. toller post . ich mag deine einstellung und könnte auch nie
    einen modeblog führen weil ich zu gerne in den gleichen klamotten
    herum laufe .. ich mag's schon gerne stylisch aber liebe meine outfits (oder eben ein outfit) so sehr dass es des öfteren dran kommt :)
    dein outfit gefällt mir total gut . wirkt sehr stilsicher obwohl's eig so unaufgeregt ist (hoffe das klingt nicht iwie beleidigend .?!)

    schön dass du auch ein bisschen deine stilseiten zeigst ohne gleich ein modepüppchen zu werden . mag deinen blog unheimlich gerne .!!!

    alles liebe
    die sarah

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    1. nein, das klingt überhaupt nicht beleidigend - ich hab mich sehr über deinen kommentar gefreut! :) <3

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  6. Sehe ich genauso wie du und Ployester kommt mir auch nicht ins Haus :)

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  7. Yeah, endlich mal jemand, der das auch verstanden hat! :)
    Ich bin irgendwann auf fast nur 2nd Hand Klamotten umgestiegen, was allein deshalb schon praktisch ist, weil man das (hier) seltener findet und dadurch nicht oft die Gelegenheit hat, so richtig shoppen zu gehen. (Okay, im Ramschladen meines Vertrauens kommen auch gerne mal 5 Jacken für je 2€ mit, aber die sind dann gebraucht und ich trage sie dann noch die paar Mal, bis sie endgültig hinüber sind.)
    Mich nerven diese Kleiderschrankleichen, für die man (dafür dass sie ungetragen sind...) viel zu viel Geld ausgegeben hat und auch bei mir hab ich irgendwann festgestellt, dass ich so meine paar Lieblingsklamotten habe, die mir eigentlich auch reichen.

    Genug gelabert :D
    Liebste Grüße! Carla :)

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    1. bin ganz deiner meinung! und richtig cool, dass du so viel second hand kaufst! den tollen laden mit 2€ jacken würd ich auch gern kennen! ;)
      vermisse das eh sehr hier in deutschland, in england gabs so viele tolle second hand läden und hier in deutschland ist das angebot ja meistens recht dürftig..
      <3

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  8. Kann deine Aussage echt unterschreiben!
    Ist viel zu viel Konsum geworden...
    Alles Liebe, Maya von Melyanisme

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  9. Ja, zu allem! Fahre auch schon lange sehr gut damit, mich wirklich nur auf die Teile einzulassen, die mir keine Zweifel geben, sobald ich sie an habe. Da muss einfach alles stimmen, ganz egal, ob es geschenkt ist oder viel kostet.

    Ps: Ich bin ganz verliebt in deine eine Locke, die sich knapp an deiner rechten Gesichtshälfte entlang schmiegt und vor deiner Sonnenbrille umher springt.

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  10. Ein toller, wahrer Text, auch wenn ich noch nie so wirklich in diesem ganzen Fashion-Ding drin war.
    Klar mag ich Mode, aber ich habe meine Sachen in meinem Kleiderschrank, und finde es überflüssig, mir Dinge zu kaufen, weil sie gerade auf den Blogs XY und AZ und E37 zu sehen sind. Zumal sie vermutlich irgend ein unbequemer, unpraktischer Fummel sind, der zwickt und zwackt und in dem ich mich eher wie zum Fasching verkleidet, als gut angezogen fühle.
    Mal davon abgesehen habe ich nicht mal ansatzweise das Geld, um mir ständig neue Klamotten zu kaufen - und selbst wenn: ich würde es in ein paar qualitativ hochwertige Teile investieren, die mir stehen und in denen ich mich wohl fühle, als in irgend welchen Fummel.

    Schön, dass du das mal auf den Punkt bringst und dass du nicht wie alle anderen den Trends hinterher rennst. Das finde ich sowieso viel authentischer und viel cooler. So etwas schaue ich mir lieber an, als Posts bei denen man sofort sieht, dass da jemand nur Up-to-Date sein wollte... :)

    Liebst, Nele
    nele-m.blogspot.de

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Copyright Amelie Niederbuchner 2017